Alexander Schubert & Carola Schaal /
Acceptance
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(Text: Alexander Schubert)
Trailer:
https://www.youtube.com/watch?v=fj5bWMb1CtwAlexander Schubert /
Your Fox's a Dirty Gold for voice, electric guitar, motion sensors, live electronics
& light
›Your Fox's A Dirty Gold‹ (2011) ist ein interaktives Performance-Stück – am ehesten ein moderner Pop-Song, genau genommen sogar ein Liebeslied! Es verbindet Elemente zeitgenössischer und experimenteller elektronischer Musik mit den bekannten Kriterien der Pop-Musik. Alle verwendeten Klänge, Rhythmen und Geräusche sind allerdings an die Bewegungen der Musikerin geknüpft, so dass sie mit ihrem Körper alle wesentlichen Elemente der Darbietung auslösen und formen kann. Durch die mit MAX/MSP programmierte Software steuert sie mit ihrem Oberkörper und durch am Instrument befestigte Sensoren neben den elektronisch generierten Klängen auch das DMX Licht. Dadurch wird die Verbindung der Musikerin mit der Musik nicht nur auf einer neuen Ebene sichtbar gemacht, sondern auch das herkömmliche Verständnis dessen, was ein Musikinstrument ist und wie es zu handhaben sei revidiert.
Sarah Nemtsov & Heinrich Horwitz / RED (Musikvideo)
»2015 las ich über die Londoner Drummerin Kiran Gandhi«, schreibt Sarah Nemtsov, »sie habe ein Jahr lang für den Marathon trainiert. Am Tag des Marathons setzte ihre Periode ein. Sie entschied sich gegen Tampon o.ä. und lief den Marathon frei – ohne die Blutung zu verstecken. Ihre Aktion stieß auf Protest und Zustimmung und löste Diskussionen aus. Freilich war das nicht der Anfang dieser Diskussionen und das Thema ist global – Stigma, Tabu, Ausgrenzung, Unreinheit und period poverty bestimmen den Inhalt jüngster Bewegungen wie #free bleeding, #happy to bleed oder #padsagainstsexism. Die weibliche Menstruation ist in RED als Metapher für verborgenen Schmerz zu verstehen – und zwar gender-, kultur- und generationsübergreifend. RED ist demnach nicht nur für oder über Frauen geschrieben, sondern meint viel mehr. Vielleicht einen Appell zu Empathie – Empathie im Sinne der Anerkennung des Anderen und der Anerkennung des (anderen und eigenen) Schmerzes. Durch den Schmerz gehen – und dadurch stärker werden. Resilienz. Kraft. Mut.
RED ist ein Musikvideo mit von mir generierter elektronischer Musik und ist in enger Zusammenarbeit mit den Künstler*innen Heinrich Horwitz, Carola Schaal, Sonja Lena Schmid, David Campesino und Javier Sobremazas entstanden, denen mein großer Dank gilt.«
[Performance (Musikvideo): Carola Schaal]
Brigitta Muntendorf /
#AsPresentAsPossible for solo performer, video & tape - CarolaSchaal, klarinette
Unsere Gegenwart (oder ist es unser Gegenwärtig sein!) ist durch einen Drang nach ständiger Kundgabe und Bestätigung unseres Selbstcharakterisiert. Dieser Drang äußert sich auf geradezu obszöne Weise in unserem Verlangen, unsere Individualität durch alle uns gegeben Kommunikationskanäle zu verbreiten. In diesem digital-realen Kontinuum scheint unsere Existenz und gleichsam ihre Rechtfertigung durch unsere Sichtbarkeit festgelegt zu sein –Unsichtbarkeit ist dann gleichbedeutend mit Nicht-Existenz. In ›#AsPresentAsPossible solo‹ (2018) definiert die Klarinettistin ihre Präsenz durch ihr eigenes Verschwinden, betritt die Bühne ohne ihr Instrument und erkundet dabei die Räume zwischen Definieren und Definiert werden , zwischen dem Projizieren und selbst Projektion sein.